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Kungsfågel (Wintergoldhähnchen)

Autorenbild: Adrian SchmidAdrian Schmid

Wintergoldhähnchen, Bilddaten: 1/5000 sek, f/4, ISO 2000, 600mm Brennweite

Mir gefällt «Königsvogel» auf Schwedisch fast besser. Ich finde diesen Namen passender als auf Deutsch. Mit seiner gelbgoldenen Krone und seinen grossen Kugelaugen ist das Wintergoldhähnchen einer meiner Lieblingsvögel. Diesen quirligen Vogel zu fotografieren, ist eine Sache für sich. Die Minivögel tummeln sich meist hoch oben in den Bäumen und sind kaum zu entdecken. Wenn man sie einmal sieht und fokussieren will, sind sie schon längst wieder weg. Sie sind rastlos auf Nahrungssuche, was das Fotografieren normalerweise zur echten Herausforderung macht. Auf der Insel Öland war dies um einiges einfacher.


Letzter Stopp vor dem Horizont. Stell dir vor, du bist ein 5 Gramm leichtes Wintergoldhähnchen und blickst auf den Meereshorizont. Etwas in deinem kleinen Körper zieht dich energisch in den Süden, weg vor der strengen Winterkälte. Aber der Flug über das grosse dunkle Wasser ist ein Wagnis auf Leben und Tod. Die meisten Landvögel zögern, bevor sie das Ufer aus dem Blickfeld verlassen. Die Vögel fliegen solange sie können, der Insel Öland entlang, bis sie die Südspitze der Insel erreichen. Hier versammeln sie sich, weil sie das offene Meer scheuen. Vor dem Abflug auf das offene Meer wird nochmals Nahrung getankt und Fett angelegt, so dass die Vögel mit möglichst vielen Reserven die Überquerung dann doch wagen. Das macht das Fotografieren hier um vieles einfacher. Die sonst scheuen Vögel sind nun sehr zutraulich und lassen sich vom Fotografen beim Fressen kaum stören. Viele von Ihnen folgen einer «Luftautobahn» vom Norden Russlands nach Westeuropa, die über die Insel Öland führt. Im Herbst ist diese Route nach Süden zunehmend beliebter, weshalb man an der Südspitze Ölands jeweils hunderte Wintergoldhähnchen und andere Raritäten entdecken kann.

 

 

Das Wintergoldhähnchen:

Mit nur 5 – 7 Gramm Gewicht ist das Wintergoldhähnchen der kleinste Vogel Europas. Es ernährt sich ganzjährig von winzigen, weichhäutigen Insekten und Spinnen. Ein Vogel dieser Grösse muss Erstaunliches leisten, um seine Körperfunktionen aufrecht zu erhalten. Jeden Tag braucht er Nahrung im Umfang des eigenen Körpergewichts. Während der kurzen Wintertage muss er in 6 – 7 Stunden genügend Insekten fangen, um die rund 17-stündige Nacht bei kalten Temperaturen im Freien zu überstehen. Die nördlichen Brutgebiete werden im Winter vollständig geräumt, denn die dortigen kurzen Wintertage reichen wohl nicht aus, um genügend Reserven für die Nacht zu sammeln (Text: Vogelwarte Sempach)

 

Ausblick: Nun geht der erste Teil unserer Reise langsam zu Ende. Im nächsten Blog werde ich über meine Schweden-Highlights berichten. Bleib dran und schau hin und wieder mal hier vorbei.

 

Adrian Schmid, Naturfotograf




95 Ansichten2 Kommentare

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2 Comments


markusmosimann
Oct 03, 2024

Eindrückliche und tolle Bilder!!!🤗

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Adrian Schmid
Adrian Schmid
Oct 05, 2024
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Danke Markus! Liebe Grüsse Adrian😀

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